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Grippe: Ansteckung und Vorbeugung

Ob Influenza-Grippe oder Magen-Darm-Virus – eine Virus-Infektion verläuft häufig schnell und heftig. Am häufigsten erwischen uns dabei besagte Grippe- oder Magen-Darm-Viren. Die Grippe-Ansteckung dient hier als Beispiel, wie viele virale Erkrankungen ablaufen und vor allem dafür, wie man eine Infektion vermeiden kann.

Frau im Bett mit Tee Grippe

Grippe-Ansteckung: Was sind Viren?

Viren sind sehr kleine Erreger, die anders als Bakterien oder Pilze in die Zellen ihres Wirts eindringen und sich nur dort vermehren können. Das Virus übernimmt die Kontrolle über die Zelle. Es benötigt die zelleigenen Mechanismen, um sein Erbgut (seine DNA oder RNA) replizieren zu lassen. Die Wirtszelle überlebt diesen Prozess meist nicht. Wenn sie abstirbt, werden neue Viren freigesetzt, welche ihrerseits viele neue Zellen infizieren. Ein Virus kann so in kürzester Zeit einen kompletten Organismus befallen und so eine extrem schnelle Verschlechterung des Zustands hervorrufen.

Influenza oder andere Grippe-Arten

Es gibt viele unterschiedliche Arten von Viren, die uns Menschen befallen können. Zu den häufigsten viralen Infektionen gehören:

  • Influenza-Grippe
  • Covid-19
  • Erkältungen
  • Herpes

Auch Hepatitis und HIV sind durch Viren verursachte Erkrankungen. Nicht alle Vireninfektionen verlaufen schnell und heftig wie die Grippe.

Im Folgenden steht die Influenza-Grippe im Mittelpunkt. Viele Aussagen sind auf Magen-Darm-Viren direkt übertragbar.

So lange sind Viren ausserhalb von Wirtszellen aktiv

Viren benötigen aufgrund ihrer speziellen Lebensweise besondere Bedingungen. Viele Virenarten überleben ausserhalb von Wirtszellen nur für kurze Zeit. Ein Grippevirus kann bei geeigneten Bedingungen bis zu zwei Tage aktiv bleiben und neue Grippe-Ansteckungen verursachen. Viele Erkältungsviren überleben jedoch bis zu einer Woche auf geeigneten Oberflächen. Bei den Magen-Darm-Viren erreichen Noro-Viren bis zu sieben Tage und Rota-Viren bis zu 8 Wochen.

Übertragungswege

Für die Grippe-Ansteckung gibt es grundsätzlich zwei wesentliche Übertragungswege:

  • Tröpfcheninfektion über die Luft
  • Schmierinfektion über Kontakt

Bei der Tröpfcheninfektion gelangen die Viren direkt mit feinsten Tröpfchen aus dem Atem oder beim Husten in die Luft, von wo sie von einem anderen Menschen eingeatmet werden. Die feinen Tröpfchen landen auf den Schleimhäuten von Nase oder Mund, wo die Viren in Zellen eindringen und zur Infektion führen.

Die Schmierinfektion erfolgt über Haut- oder Oberflächenkontakt. Direkten Hautkontakt haben wir beim Händeschütteln, Umarmungen oder Küssen. Indirekt gelangt das Grippe-Virus über Oberflächen wie Türklinken von Hand zu Hand. Fassen wir uns dann an Mund, Nase oder Augen, erreicht das Influenza-Virus die Schleimhäute und beginnt den Vermehrungszyklus.

Inkubationszeit

Den Zeitraum vom ersten Kontakt mit dem Virus – der eigentlichen Grippe-Ansteckung – bis zum Auftreten der ersten Symptome nennt man Inkubationszeit. In dieser Zeit dringen die Viren in die ersten Zellen ein, übernehmen die Kontrolle und zwingen die Zelle dazu, neue Viren zu produzieren. Die Grippe-Ansteckungszeit ist für Betroffene nicht spürbar und geht mit dem Auftreten der ersten Grippe-Symptome in die eigentliche Erkrankung über. Im Normalfall beträgt sie bei einer Influenza-Grippe ein bis zwei Tage.

Wann kann ich andere anstecken?

Schon während der Inkubationszeit sowie in den ersten Tagen der Erkrankung sind Infizierte ansteckend für andere. Die aktive Vermehrung der Viren sorgt für eine ständige Präsenz auf den Schleimhäuten, von wo sie in die Atemluft, Hustenschleim, Speichel und Nasensekret gelangen und sich auf diese Weise in die Umwelt verbreiten. Bei einem normalen Verlauf kann man an den ersten zwei Tagen vor den ersten Symptomen und bis zu fünf Tage nach den ersten Grippe-Symptomen andere anstecken. Schwere Verläufe bei Patienten mit Vorerkrankungen führen zu einer Verlängerung dieses Zeitraums.

Grippe: Ansteckung und Behandlung

Typischerweise setzen die Grippe-Symptome heftig und schnell ein. Im Gegensatz zu Erkältungen kann innerhalb weniger Stunden hohes Fieber auftreten, gepaart mit einem starken Krankheitsgefühl und Kopfschmerzen. Bei vielen Betroffenen stehen diese Beschwerden auch in den nächsten Tagen im Vordergrund. Manchmal kommen Halsschmerzen, Reizhusten und Schnupfen hinzu.

Grippe-Behandlung

Bei den meisten Patient:innen erfolgt die Grippe-Behandlung rein symptomatisch. Das bedeutet, dass die Massnahmen den Verlauf zwar nicht verkürzen, aber Ihr Wohlbefinden verbessern. Wählen Sie Ihre Medikamente nach Ihren Beschwerden aus:

  • Fieber und Kopfschmerzen
    Präparate gegen Grippe- und Erkältungsbeschwerden enthalten meist Wirkstoffe wie Paracetamol und Ibuprofen. Sie wirken fiebersenkend und schmerzstillend. In Kombination mit Koffein reduzieren das Krankheitsgefühl.
  • Husten
    Ein trockener Reizhusten gehört zu den Beschwerden, die eine Grippe-Ansteckung oft vom ersten Tag bis über Wochen hinaus begleiten. Husten-Medikamente gegen Reizhusten lindern den Hustenreiz.
  • Halsschmerzen
    Lutschtabletten in vielen unterschiedlichen Varianten sind gut wirksam gegen unangenehme Halsschmerzen.

frau wird gegen Grippe geimpft in Amavita Apotheke

Grippe-Impfung

Bei der Grippe-Impfung kommt das Immunsystem in Kontakt mit dem unschädlich gemachten Influenza-Virus. Das ist Voraussetzung dafür, dass im Abwehrsystem geeignete Antikörper gebildet werden. So vorbereitet, kann das Immunsystem Grippe-Viren beim ersten Kontakt effektiv erkennen und bekämpfen. Man kann sich zwar weiterhin infizieren und auch erkranken, erlebt jedoch einen weitaus leichteren Verlauf und seltener Komplikationen. Das trainierte Immunsystem kann viel effektiver gegen die Viren vorgehen.

Da sich Influenza-Viren ständig verändern, muss die Grippe-Impfung jährlich wiederholt werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist der späte Herbst gegen Ende Oktober bis etwa Mitte Dezember. Es dauert etwa 10 bis 14 Tage, bis die Grippeimpfung ihre volle Wirkung entfaltet. Erst dann ist man gegen die Grippe-Ansteckung geschützt.

«Schützen Sie sich gegen eine Infektion mit Grippeviren. Lassen Sie sich jeweils im Herbst impfen und achten Sie speziell in den Wintermonaten auf eine gesunde Ernährung und genügend Schlaf.»

Apotheker, Dr. pharm. André Schmutz

hänge waschen

Grippe-Ansteckung vermeiden – so geht’s

Ob Influenza-, Rhino- oder Magen-Darm-Virus – im besten Fall vermeiden Sie diese Infektionen, wenn immer möglich. Die folgenden Massnahmen reduzieren die Gefahr, sich mit diesen hochansteckenden Viren zu infizieren.

  1. Händewaschen
    Die meisten Keime verbreiten sich über die Hände. Sie gelangen durch Hautkontakt auf unsere Schleimhäute und verursachen von dort ausgehend eine Infektion. Regelmässiges Händewaschen reduziert die Keimzahl auf den Händen und senkt die Infektionsgefahr. Waschen Sie Ihre Hände mindestens fünfmal täglich, jedes Mal beim Nachhausekommen und nach einem Toilettenbesuch gründlich mit Seife.
     
  2. Handdesinfektion
    Die Handdesinfektion ist mit Covid-19 für viele Menschen Teil des Alltags geworden. Für Risikopatient:innen empfiehlt sich das Desinfizieren der Hände beim Nachhausekommen oder nach dem Kontakt mit fremden Oberflächen.
     
  3. Lüften
    Die Gefahr der Tröpfcheninfektion lässt sich durch regelmässiges Lüften senken. Die frische Luft senkt den Keimdruck.
     
  4. Mund-Nasen-Maske
    Ebenfalls im Zuge der Corona-Pandemie wurde das Tragen von Mund-Nasen-Masken zur Normalität. Sie fangen die Atemtröpfchen auf und reduzieren so die Ausbreitung.
     
  5. Schleimhautkontakt vermeiden
    Finger weg von Augen, Nase und Mund! Mit dieser einfachen Grundregel verhindern Sie die Ausbreitung der Viren von den Händen auf die Schleimhäute und damit die Entwicklung der Infektion.
     
  6. In die Armbeuge husten
    Beim Husten werden viele feinste Tröpfchen mit der Atemluft ausgestossen. Wer in die Armbeuge oder ein Taschentuch hustet, fängt diese Tröpfchen auf und verhindert so die Ausbreitung.
     
  7. Andere schützen
    Wer krank ist, soll zu Hause bleiben – diese Massnahme ist simpel, aber effektiv. Auf diese Weise schützt man andere am besten.
     
  8. Gesund leben
    Ein starkes Immunsystem ist neben der Grippe-Impfung der beste Schutz gegen eine Grippe-Ansteckung. Gesunde Ernährung und regelmässige Bewegung, ausreichend Schlaf und wenig Stress sind wichtige Voraussetzungen für eine gute Immunabwehr.

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