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100 mg Tiaprid
,
Tiaprid hydrochlorid
,
Mannitol
,
Cellulose, mikrokristalline
,
Povidon K30
,
Siliciumdioxid, hochdisperses
,
Magnesium stearat
Swissmedic-genehmigte Patienteninformation
Neuraxpharm Switzerland AG
Tiapridal ist ein Arzneimittel, das auf das Zentralnervensystem einwirkt. Es kann zur Behandlung von schweren Bewegungsstörungen aufgrund von Chorea Huntington bei Erwachsenen und von schweren Tics bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen angewendet werden, vorausgesetzt, letztere haben auf eine nichtmedikamentöse Behandlung nicht angesprochen. Es wird ausschliesslich auf Verschreibung des Arztes bzw. der Ärztin angewendet.
Tiapridal darf nicht angewendet werden
Sie müssen Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren, wenn Sie an einer der folgenden Krankheiten leiden:
oder wenn Sie
In diesem Fall wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Sie entweder noch sorgfältiger überwachen oder Ihnen ein anderes Arzneimittel verschreiben.
Verzichten Sie während der Behandlung auf den Konsum alkoholischer Getränke.
Brechen Sie bei unerklärlichem Fieber oder Infektion die Einnahme des Medikaments ab und informieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. In der Tat kann das Medikament manchmal eine Abnahme der Anzahl der weissen Blutkörperchen bewirken.
Brechen Sie bei unerklärlichem Fieber, das von einem unregelmässigen Puls, Muskelsteifigkeit und Bewusstseinsstörungen begleitet wird, die Einnahme des Medikaments ab und informieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Es könnte sich um das maligne Neuroleptikasyndrom (selten) handeln, das notfallmässig behandelt werden muss.
Bei starken Kopfschmerzen und anfallsartigem Anstieg des Blutdrucks brechen Sie die Einnahme des Medikaments ab und informieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Tiapridal beeinträchtigt die Reaktionsfähigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen; es wird zur Behandlung schwerer neurologischer Erkrankungen verschrieben. Dieser Effekt wird durch Alkohol verstärkt. Es empfiehlt sich daher, kein Fahrzeug zu führen und keine potenziell gefährlichen Maschinen zu bedienen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
Tiapridal darf nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden, es sei denn, der Arzt erachtet dies für unbedingt erforderlich.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie eine Frau im gebärfähigen Alter sind und keine wirksame Empfängnisverhütung anwenden, wenn Sie schwanger sind oder glauben, schwanger zu sein.
Bei Anwendung von Tiapridal im letzten Drittel der Schwangerschaft können Nebenwirkungen wie Zittern, Muskelsteifigkeit, Muskelschwäche, Schläfrigkeit, Unruhe, Atembeschwerden oder Ernährungsstörungen beim Neugeborenen auftreten.
Wenn Sie schwanger werden, informieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, um mit ihm bzw. ihr die weitere Behandlung zu besprechen. Sie dürfen auf keinen Fall von sich aus die Einnahme des Medikaments beenden. Wenn das Medikament plötzlich abgesetzt wird, kann dies ernste Auswirkungen haben.
Informieren Sie ausserdem sofort Ihren Frauenarzt bzw. Ihre Frauenärztin sowie Ihren Entbindungspfleger bzw. Ihre Hebamme über alle Medikamente, die Sie während der Schwangerschaft einnehmen. Dies gilt umso mehr, wenn Ihr Kind nach der Geburt eins der oben beschriebenen Anzeichen zeigt. Verzichten Sie auf das Stillen, solange Sie mit Tiapridal behandelt werden. Nehmen Sie dieses Medikament nicht ein, wenn Sie Ihr Kind stillen oder künftig stillen wollen.
Halten Sie sich streng an die Verordnung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin.
Bei schweren Fällen von Chorea Huntington kann die Dosis zur Einleitung der Behandlung bis zu 1200 mg täglich betragen. Die Erhaltungsdosis liegt dann zwischen 300 und 600 mg täglich. Die Tablette (100 mg) ist teilbar.
Zur Behandlung von Tics, die auf eine nichtmedikamentöse Behandlung nicht ansprechen, erhalten 7- bis 12-jährige Kinder 50 mg (½ Tablette) 2- oder 3-mal täglich. Ab 12 Jahren beträgt die Dosis in diesem Fall 100 mg (1 Tablette) 3-mal täglich.
Bei Niereninsuffizienz muss die Dosierung angepasst werden.
Überdosis: Wenn Sie grosse Mengen des Medikaments eingenommen haben, konsultieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Die Anwendung und Sicherheit von Tiapridal bei Kindern unter 6 Jahren ist bisher nicht geprüft worden. Bei dieser Altersgruppe sollte das Arzneimittel daher nicht angewendet werden.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Tiapridal auftreten:
Am häufigsten sind Schlaflosigkeit, Ruhelosigkeit, Gleichgültigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit und Müdigkeit. Tiaprodal kann zudem Hormonschwankungen verursachen, die bei Absetzen des Medikaments wieder verschwinden: Ausbleiben der Menstruation, Milchausfluss, Vergrösserung des Brustvolumens und sexuelle Störungen.
Es kann auch zu Zittern, Muskelsteifigkeit, Bewegungsverminderung sowie erhöhter Speichelproduktion, Spätdyskinesie oder einem malignen neuroleptischen Syndrom kommen. Informieren Sie in solchen Fällen Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, damit er bzw. sie Ihnen ein ergänzendes Medikament verschreiben kann.
Gelegentlich wurden auch Gewichtszunahme, Verwirrtheitszustände, Halluzinationen, Krämpfe, Synkope, Halskehre sowie Krämpfe der Augen- und Kiefermuskulatur, Verstopfung, Hautausschläge, Bewegungsstörungen und, vor allem bei älteren Patienten, Sturzneigung beobachtet.
Des Weiteren kann Hypotonie (niedriger Blutdruck) auftreten, typischerweise in Form einer orthostatischen Hypotonie (Schwindel aufgrund von Blutdruckabfall beim Wechsel der Körperhaltung, z.B. beim Aufstehen). Hiervon sind vor allem ältere Patienten betroffen. Patienten höheren Alters sollten sich daher besonders vorsichtig verhalten, um Stürze zu vermeiden.
Seltener sind folgende Nebenwirkungen beobachtet worden:
Alle genannten Beschwerden müssen als medizinische Notfälle behandelt werden.
Unerklärliche Infektionen oder Fieber können Anzeichen einer Anomalie im Blut sein (siehe «Wann ist bei der Einnahme von Tiapridal Vorsicht geboten?») und erfordern unmittelbar einen Bluttest.
Bei Anwendung von Tiapridal im letzten Drittel der Schwangerschaft sind folgende Symptome bei Neugeborenen beobachtet worden (Häufigkeit unbekannt): Zittern, Muskelsteifigkeit, Schwäche, Schläfrigkeit, Unruhe, Atembeschwerden, Ernährungsstörungen.
Folgende unerwünschte Wirkungen wurden sehr selten ebenfalls berichtet: unwillkürliche Bewegungen der Zunge und Gesichtsmuskulatur, Verlangsamung und Verminderung der Bewegungen, maskenhaftes Gesicht mit vermindertem Blinzelreflex, Muskelsteifigkeit und Zittern im Ruhezustand.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Dieses Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
In der Originalverpackung aufbewahren. Nicht über 30°C lagern. Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
1 Tablette enthält 100 mg Tiaprid-Base (als Hydrochlorid).
Mannitol (E421), mikrokristalline Cellulose, Povidon K30, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat.
39220 (Swissmedic)
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Tiapridal 100 mg (mit Bruchrille, teilbar): 20 und 50 Tabletten.
Neuraxpharm Switzerland AG, 6330 Cham
Diese Packungsbeilage wurde im November 2022 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.
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