Medikamente & Behandlung
Ernährung & Gesundheit
Baby & Eltern
Beauty & Körperpflege
Haushalt & Reinigung
Sanitätsartikel & Krankenpflege
Aktionen
Das Tragen von Ohrschmuck ist weitverbreitet. Beliebt sind dabei vor allem Ohrringe oder Ohrstecker. Notwendig dazu ist natürlich das Stechen der Ohrlöcher, was in der Vergangenheit einen eher abschreckenden Effekt erzeugte. Deshalb wurden neuere Systeme, sogenannte Ohrlochstechgeräte entwickelt, damit dieser Vorgang möglichst schmerz- und komplikationslos verläuft. In Ihrer Apotheke können Sie sich Ihre Ohrlöcher kompetent und hygienisch stechen lassen.
Vorgängig gilt es aber einige Dinge zu beachten. Um Komplikationen zu vermeiden, sollte vorher abgeklärt werden, ob eine Allergie (z.B. auf Nickel, Arznei- oder Desinfektionsmittel) vorliegt oder in der Familie auftritt. Bei der Auswahl der Schmuckstücke sollten Sie darauf achten, dass diese antiallergisch und hautfreundlich sind. Bevorzugen Sie hochwertiges Material wie Chirurgenstahl (Medizinalstahl), Titan oder Echtgold. Nickel ist zwar weitverbreitet (Reissverschlüsse, Knöpfe, Brillen), erzeugt aber bei vielen Menschen Allergien und ist deshalb nicht zu empfehlen.
Informieren Sie sich vor dem Ohrlochstechen, ob es in der Schule oder im Verein Vorschriften zum Tragen von Ohrringen gibt. Die Erstohrringe sollten während der Heilphase nicht entfernt werden. Planen Sie das Stechen in diesem Fall für die Ferienzeit.
Dauer: 15 Minuten
Preis:
Ein Ohrloch (ohne Stecker): CHF 19.90
Zwei Ohrlöcher (ohne Stecker): CHF 24.90
Hinweis: Kein Mindestalter (Alter kann von Apotheke zu Apotheke variieren). Unter 18-Jährige benötigen eine unterschriebene Einverständniserklärung, bei unter 16-Jährigen muss ein Erziehungsberechtigter persönlich dabei sein.
Wie wird ein Ohrloch gestochen?
Unterschieden wird zwischen dem Ohrlochstechen, wo nur das Ohrläppchen oder der obere flache Ohrknorpelbereich durchstochen wird, und dem sogenannten Body Piercing, welches das Durchstechen der ganzen restlichen Körperhaut beinhaltet. Beim Piercing geschieht das Stechen mit einer sterilen Einweg-Hohlnadel. Das sterile Schmuckstück wird dann durch das Loch eingeführt und manuell verschlossen.
Beim Ohrlochstechen werden dagegen moderne und hygienische Ohrlochstechgeräte mit sterilen Einweg-Kartuschen verwendet. In der Kartusche befinden sich der antiallergische Erstohrstecker sowie ein Ohrsteckerverschluss.
Vorgängig werden die Ohrläppchen mit einem Alkoholtupfer gereinigt. Danach wird die Stelle markiert, an der das Ohr durchstochen werden soll. Die Kartusche wird in die Halterung des Instruments eingesetzt, ohne dass der steril verpackte Ohrstecker berührt wird. Manuell wird der Ohrstecker sanft und schonend durch das Ohrläppchen gedrückt. Der Verschluss (Poussette) wird dabei gleichzeitig automatisch in die richtige Position hinter dem Ohr gebracht, mit genügend Abstand zwischen Ohrläppchen und Verschluss. Die Kartusche wird danach wieder aus der Halterung des Instruments gelöst, entnommen und entsorgt. Damit ist der vollkommen sterile Stechprozess beendet. Das Kartuschensystem ermöglicht es, dass das Ohr nicht mit dem Instrument selbst in Berührung kommt, sondern nur mit den sterilen Ohrsteckern bzw. dem Verschluss. Danach erhalten Sie eine fachmännische Beratung zur richtigen Pflege der neuen Ohrlöcher.
Was ist bei der Nachsorge zu berücksichtigen?
Der Erststecker sollte nach dem Stechen etwa vier bis sechs Wochen im Ohr bleiben, damit die Ohrlöcher nicht wieder zuwachsen. In dieser Zeit sind die Ohren täglich zu desinfizieren. Stecker im Knorpelbereich müssen mindestens 12 Wochen im Ohr bleiben und sollten auch zur Reinigung nicht entfernt werden. Danach kann ein Wechsel zu einem hochwertigen Ohrstecker (empfohlen wird Gold) erfolgen. Als Folgeohrringe sollten bis zur vollständigen Heilung (nach ungefähr fünf Monaten beim Ohrläppchen; nach 12 Monaten im Knorpelbereich) keine Ohrhänger, sondern Ohrstecker oder Ohrringe mit stiftförmigen Innenteil verwendet werden. Grosse Ohrringe sind oft schwer und belasten das Bindegewebe, deshalb empfiehlt es sich, diese nur kurzfristig zu besonderen Anlässen zu tragen.
Die regelmässige Pflege der neuen Ohrlöcher nimmt einen hohen Stellenwert ein, wenn es darum geht Infektionen zu verhindern. Insbesondere bei Kindern sollten die Eltern die Pflegeanleitung strikt befolgen, damit die Wunde gut verheilt. Zu beachten ist, dass genügend Luft zwischen Ohrloch und Verschluss kommt. Also den Verschluss auf keinen Fall zu dicht ans Ohrloch schieben.
Bei der Pflege helfen die folgenden Tipps:
Etwa einmal pro Monat sollte der Ohrstecker mit einem sauberen Tuch und einem Desinfektionsmittel gereinigt werden. Für den Ohrsteckerkanal können hautfreundliche Desinfektions- oder Reinigungsflüssigkeit und ein Kleenex verwendet werden.
Die Ohren sollten nach der Reinigung mit den Pflegeartikeln so wenig wie möglich nass werden. Nach dem Duschen oder Baden sollten Sie das Ohr jeweils mit klarem Wasser abspülen und danach mit dem Pflegeprodukt behandeln. Auf das Schwimmen sollte man insbesondere in der Heilphase besser verzichten, denn das Wasser ist oft mit Keimen belastet oder im Becken mit Chlor versetzt, was zu Reizungen führen könnte.
Die Mehrzahl der Infektionen oder Probleme nach dem Stechen ist laut Statistiken auf unsachgemässe bzw. versäumte Nachpflege zurückzuführen. Leichte Schwellungen oder Rötungen nach dem Stechen sind normal. Sie sollten allerdings mit der entsprechenden Pflege nach zwei Tagen verschwinden. Kontaktieren Sie bei starken Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen Ihren Arzt oder Apotheker. Nehmen Sie den Stecker nicht vorher ab. Wesentlich ist die sorgfältige Einhaltung der Pflegeanleitung nach dem Ohrknorpelstechen. Hier ist es bei Komplikationen besonders wichtig, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen, damit es nicht zu bleibenden Schäden im Ohrknorpelbereich kommt.
Wie schmerzhaft ist das Ohrlochstechen?
Das Gewebe wird mit einem sehr spitzen Stecker schnell und sanft durchstochen, dies verursacht kaum Schmerzen. Allenfalls spüren Sie ein kurzes Zwicken. Im Vergleich zum Schiessen wird das Gewebe beim Stechen deutlich weniger verletzt. Auch entsteht kein lauter Knall, der die Kinder beim Schiessen jeweils erschreckt und oft Weinen auslöst.
Bitte beachten Sie, dass bei unter 18-Jährigen eine unterschriebene Einverständniserklärung notwendig ist, bei unter 16-Jährigen muss ein Erziehungsberechtigter persönlich dabei sein.
Ab welchem Alter kann man Ohrlochstechen?
Eine Altersregelung für das Ohrlochstechen gibt es nicht. Medizinisch spielt das Alter keine Rolle. Generell empfiehlt es sich abzuwarten, bis sich das Kind selbst Ohrringe wünscht (also etwa ab sechs Jahren). Wenn es sich die Ohrstecker selber aussuchen darf, verlagert sich der Fokus vom Stechen auf die Vorfreude. Um dem Kind die Angst vor dem Stechen zu nehmen, kann auch eine entsprechende Beschreibung helfen. Es tönt weniger erschreckend, wenn «das Ohrlochgerät die Löcher macht oder setzt», als wenn «die Löcher gestochen oder gar mit der Pistole geschossen werden». Obwohl technisch natürlich mit dem Erststecker das Loch gestochen wird.
Welche Risiken bestehen beim Ohrlochstechen?
Ihr Apotheker bespricht mit Ihnen vor dem Ohrlochstechen die möglichen Kontraindikationen, wie HIV, Hepatitis oder eine allzu starke Neigung zur Narbenbildung. Zu den Risiken gehören auch bekannte Allergien, insbesondere auf Metalle. Bei bestehenden Verletzungen des Ohrs (Schnitte, Hautausschlag oder Erhebungen) lohnt es sich, das Ohrloch später zu stechen. Wesentlich ist die regelmässige und hygienische Nachsorge. Damit es zu keinen Infektionen oder Entzündungen kommt, sind die Pflegehinweise gewissenhaft einzuhalten.
Sie können auch bequem per Rechnung bezahlen.