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Die Influenza-Grippe kann mit schweren Komplikationen einhergehen. Mehrere tausend Patient:innen in der Schweiz benötigen jedes Jahr ärztliche Hilfe im Krankenhaus oder versterben an den Folgen der Infektion. Die Grippeimpfung kann vor diesen schweren Verläufen effektiv schützen.
Die Influenza-Grippe wird durch die sogenannten Influenza-Viren hervorgerufen, welche es in den zwei Unterarten A und B sowie jeweils mehreren Typen gibt. Die Viren verändern sich beständig, so dass wir es zu jeder Grippe-Saison mit anderen Influenza-Viren zu tun haben. Deshalb ist das Immunsystem nicht in der Lage, eine dauerhafte Immunität auszubilden und wir können immer wieder an der Grippe erkranken.
Die in der Schweiz verwendeten Grippeimpfstoffe sind Totimpfstoffe. Das bedeutet, dass das Grippevirus nicht mehr ansteckend ist und keine akute Infektion auslösen kann. Der Impfstoff wird in den Muskel des Oberarms gespritzt. Nach der Impfung erkennt das Immunsystem die fremden Substanzen und baut eine Immunität dagegen auf. Das dauert etwa 14 Tage.
Zum Einsatz kommen sogenannte Spaltvakzine (auch Splitvakzine genannt) und Subunit-Impfstoffe. Beide Formen sind aufgereinigte Viruspartikel, wobei die Spaltvakzine aufgrund ihrer Zusammensetzung eine höhere Immunogenität erreichen. Das bedeutet, dass die Immunreaktion auf diesen Impfstoff stärker und deshalb die Wirksamkeit besser ist.
Wie alle Impfungen wird auch die Grippeimpfung regelmässig hinsichtlich Ihrer Empfehlung geprüft. Besonders für Risikopatient:innen gilt diese Impfung als sehr empfehlenswert. Für Menschen, die keiner Risikogruppe angehören und auch keinen Kontakt zu Risikopatient:innen haben, ist es nicht notwendig, aber genauso hilfreich, sich gegen die Grippe impfen zu lassen.
Das Bundesamt für Gesundheit BAG gibt eine jährliche Empfehlung zur Grippeimpfung ab. Sie ist die Grundlage der folgenden Impfprogramme und wird zu jeder Grippesaison veröffentlicht.
Die grösste Gruppe umfasst „Personen mit einem Komplikationsrisiko bei einer Grippeerkrankung“ – auch unter dem Begriff „Risikopatient:innen“ zusammengefasst. Dazu gehören:
Darüber hinaus ist die Grippeimpfung empfehlenswert für „Personen, welche in der Familie, in ihrem Lebensraum (Alters- und Pflegeheime und Einrichtungen für Personen mit chronischen Erkrankungen) oder im Rahmen ihrer privaten oder beruflichen Tätigkeiten“ mit Risikopatient:innen oder Säuglingen unter sechs Monaten Kontakt haben. Dies umfasst nicht nur medizinisches Personal aller Art, sondern auch Mitarbeitende von Kindertagesstätten.
Der Sinn hinter dieser Empfehlung ist die Reduzierung der Ausbreitung des Virus. Geimpfte Personen können zwar selbst noch erkranken und das Virus übertragen – Intensität und Wahrscheinlichkeit der Grippe-Ansteckung sind aber stark reduziert.
Für „Personen mit regelmässigem oder beruflichem Kontakt zu Hausgeflügel oder Wildvögeln“ ist die saisonale Grippeimpfung aufgrund einer potentiellen Infektion mit der Vogelgrippe ratsam. Ziel ist es, eine Doppelinfektion mit einer potentiellen Entwicklung neuartiger Virus-Kombinationen zu vermeiden.
«Mit der Grippeimpfung senken Sie ihr persönliches Risiko an einer lästigen und potentiell langwierigen Grippe zu erkranken. Sie schützen damit indirekt auch Risikopersonen, welche schwere Grippe-Komplikationen erleiden können.»
Apotheker, Dr. pharm. André Schmutz
Die Grippeimpfung erfolgt im besten Fall, bevor die Grippesaison beginnt. Empfohlen wird deshalb ein Zeitpunkt zwischen Mitte Oktober und Mitte Dezember. Nach der Grippeimpfung dauert es bis zu 14 Tage, bis der vollständige Schutz erreicht ist. Deshalb ist es ratsam, mit der Impfung nicht auf den Beginn der Grippewelle zu warten.
Sie haben mehrere Möglichkeiten, sich impfen zu lassen:
Beim Nationalen Grippeimpftag können Sie ohne Termin in teilnehmenden Arztpraxen oder Apotheken die Grippeimpfung erhalten. Ein Aushang des Plakats zum Nationalen Grippeimpftag kennzeichnet die teilnehmenden Impfstellen.
Es spricht nichts dagegen, sich trotz einer leichten Erkältung mit Schnupfen oder Husten gegen Grippe impfen zu lassen. Handelt es sich jedoch um eine schwere Erkältung mit Fieber über 38,5°C oder eine andere akute Infektion, sollte die Grippeimpfung um ein bis zwei Wochen verschoben werden.
Sportliche Höchstleistungen sind belastend für Ihr Immunsystem und deshalb nach einer Grippeimpfung für einige Tage gestrichen. Leichte sportliche Aktivitäten oder ein Erhaltungstraining sind aber unproblematisch.
Die Kosten für die Grippeimpfung betrugen beispielsweise im Jahr 2024 30 oder 50 Franken – je nach Impfstoff. Für Personen, welche die Grippeimpfung gemäss der offiziellen BAG-Empfehlungen erhalten sollten, weil ihr Komplikationsrisiko erhöht ist, ist die Impfung kostenlos.
Es kann nach der Grippeimpfung Nebenwirkungen geben, die in ihren Anzeichen an Grippe-Symptome erinnern und, wenn nötig, auch so behandelt werden.
Grundsätzlich gilt die Grippeimpfung als sehr gut verträglich. Verzichten Sie für ein bis zwei Tage auf grosse Belastungen und Stress, um Ihrem Immunsystem Zeit und Kraft zu geben.